Mishō-ryū

Die Mishō-ryū-Schule von Ikebana: Japanisches Blumenerbe

Die Mishō-ryū-Schule, auch bekannt als 未生流, ist eine Schule des Ikebana, der japanischen Blumenkunst. Das 1807 von Mishōsai Ippo in der späten Edo-Zeit in Osaka gegründete Unternehmen florierte trotz der Herausforderungen der Zeit. Tauchen wir ein in die fesselnde Geschichte, die Gründungsphilosophie und die unverwechselbaren Stile dieser Blumenschule.

Geschichte der Mishō-ryū-Schule

Die Mishō-ryū-Schule wurde 1807 von Mishōsai Ippo in Osaka gegründet und war ein Pionier der Ikebana-Kunst. Zur Zeit ihrer Gründung blühte die Stadtkultur auf und zog viele Anhänger an. Obwohl die Schule Phasen des Niedergangs erlebte, gewann sie in der Region Kinki während der Shōwa-Ära wieder an Bedeutung, nachdem sie die Strapazen des Zweiten Weltkriegs überstanden hatte. Der Gründer, Mishōsai Ippo, ließ sich von den religiösen Ideen des Konfuzianismus, Taoismus und Buddhismus inspirieren. Er integrierte die Suche nach innerem Frieden in die Philosophie der Schule.

Stile

Kakubana (格花) – In anderen Schulen auch Seika genannt. Dieser traditionelle Stil zielt darauf ab, Arrangements in Form eines rechtwinkligen gleichschenkligen Dreiecks zu schaffen. Er zeichnet sich durch einen Sinn für Spiritualität und ein Bewusstsein für „Himmel, Erde, Mensch“ (天地人 Tenchijin) aus. Kurz gesagt, dies sind die drei wesentlichen Elemente des menschlichen Universums, dargestellt durch verschiedene Achsen in der Anordnung.

Eindeutige und geometrische Form:

Das Kakubana zeichnet sich durch seine einfache und perfekte geometrische Form aus. Ein Kreis drückt die dynamische und grenzenlose Natur des Himmels aus, während das innere Quadrat die vier Jahreszeiten und vier Richtungen der Erde definiert. Zwei Dreiecke werden gebildet, indem die Figur an vier Ecken halbiert wird.

Formdetails:

Innerhalb der Dreiecke sind drei Äste angeordnet. Der höchste Ast repräsentiert den Himmel (Zehn), der mittlere den Menschen (Jin) und der kürzeste symbolisiert die Erde (Chi). Diese Idee bildet das Grundprinzip von Kakubana und drückt durch ein einfaches geometrisches Design eine tiefe Wertschätzung der Harmonie zwischen Natur und Mensch aus.

Shin-ka (新花), der moderne Stil der Misho-Schule, ist in zwei klar definierte Kategorien unterteilt: Moribana und Heika.

  • Moribana: Verwendet im Allgemeinen breite, flache Vasen. Dieser Ansatz hebt das Blumenarrangement großzügiger hervor und ermöglicht es den Arrangements, eine einzigartige visuelle Harmonie auszudrücken.
  • Heika (瓶花): Bevorzugt die Verwendung von langen und schmalen Vasen. Dieser Stil betont die Vertikalität und schafft elegante und ausgewogene Kompositionen.
Meinungsfreiheit:

Diese modernen Stile, die vor relativ kurzer Zeit in der Misho-Schule eingeführt wurden, bieten Blumenkünstlern eine größere Ausdrucksfreiheit. Shinka bricht mit bestimmten traditionellen Zwängen und betont die Harmonie der Farben und die physische Qualität der Materialien, sodass Arrangeure ihre Emotionen freier und direkter kommunizieren können.

Vielfalt innerhalb von Shinka:

Im Rahmen von Shinka beobachten wir auch die Unterteilung des Stils in mehrere unterschiedliche Gruppen. Eine dieser Gruppen, Zokei, sticht als ein besonders anderer Ausdruck des konventionellen Ikebana der Misho-Schule hervor. In Zokei werden nicht nur einzigartige Materialien wie Stängel, Wurzeln und Blätter verwendet, sondern auch künstliche Materialien, wodurch eine innovative und zeitgenössische Dimension eingeführt wird.

 

Die Mishō-ryū-Schule bleibt ein Leuchtturm des Ikebana und bietet ein florales Erlebnis voller Geschichte und Philosophie. Durch ihre traditionellen und modernen Stile entwickelt sie sich ständig weiter, fesselt das Auge und hebt die japanische Blumenkunst auf ein neues Niveau. Durch die Erforschung der Lehren von Mishō-ryū wird jedes Arrangement zu einem künstlerischen Ausdruck voller Gelassenheit und Reflexion, der das Erbe von Mishōsai Ippo würdigt.

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