Nagisa Ōshima

Nagisa Ōshima: einer der größten japanischen Regisseure

Nagisa Ōshima (31. März 1932 – 15. Januar 2013) war ein japanischer Filmregisseur, Drehbuchautor und Produzent, der für seine Fähigkeit bekannt war, provokante und kontroverse Filme zu schaffen. Er ist einer der einflussreichsten Regisseure des japanischen Kinos des 20. Jahrhunderts und blickt auf eine Karriere zurück, die sich über 40 Jahre erstreckt.

Anfänge

Nagisa Ōshima wurde 1932 in Kyoto, Japan, geboren. Er studierte Jura an der Universität von Kyoto, bevor er sich für den Film interessierte. Er begann für die Shochiku Company, eine der größten Filmproduktionsfirmen Japans, zu arbeiten und drehte 1959 seinen ersten Film mit dem Titel „Eine Stadt der Liebe und der Hoffnung“.

Filmisches Werk

Im Laufe seiner Karriere hat Nagisa Ōshima mehr als 20 Filme gedreht, von denen viele von der internationalen Kritik gelobt wurden. Zu seinen bekanntesten Werken gehören „The Hanging“ (1968), „The Empire of Passion“ (1978) und „Furyo“ (1983).

1959: Eine Stadt der Liebe und Hoffnung alias Der Junge, der Tauben verkauft (愛と希望の街, Ai to kibō no machi).
1960: Grausame Geschichten der Jugend (青春残酷物語, Seishun zankoku monogatari)
1960: Das Begräbnis der Sonne (太陽の墓場, Taiyō no hakaba)
1960: Nacht und Nebel in Japan (日本の夜と霧, Nihon no yoru to kiri).
1961: Die Falle (飼育, Shiiku)
1962: Der Revoluzzer (天草四郎時貞, Amakusa Shirō Tokisada)
1965: Die Freuden des Fleisches (悦楽, Etsuraku)
1966: Der Besessene am helllichten Tag (白昼の通り魔, Hakuchū no tōrima)
1967: Geheime Notizbücher der Ninjas (忍者武芸帳, Ninja bugeichō)
1967: Über japanische Schundlieder (日本春歌考, Nihon shunkakō)
1967: Japanischer Sommer: Erzwungener Doppelselbstmord (無理心中日本の夏, Muri shinjū: Nihon no natsu)
1968: Die Hängung (絞死刑, Kōshikei)
1968: Die Rückkehr der drei Trinker (帰って来たヨッパライ, Kaettekita yopparai).
1969: Tagebuch eines Diebes von Shinjuku (新宿泥棒日記, Shinjuku dorobō nikki)
1969: Der kleine Junge (少年, Shōnen)
1970: Er starb nach dem Krieg (東京戰争戦後秘話, Tōkyō sensō sengo hiwa)
1971: Die Zeremonie (儀式, Gishiki)
1972: Eine kleine Schwester für den Sommer (夏の妹, Natsu no imōto)
1976: Das Imperium der Sinne (愛のコリーダ, Ai no korīda)
1978: Das Reich der Leidenschaft (愛の亡霊, Ai no bōrei)
1983: Furyo (戦場のメリークリスマス, Senjō no merī Kurisumasu)
1986: Max mon amour (マックス、モン・アムール, Makkusu, mon amūru)
1999: Tabu (御法度, Gohatto).

Ōshima war bekannt für seine Fähigkeit, kontroverse Themen wie Sex, Gewalt und Macht mit einem rohen und kompromisslosen Regie-Stil zu behandeln. Seine Filme wurden wegen ihres expliziten Inhalts oft verboten oder zensiert, wurden aber auch für ihre intelligente und reflektierte Behandlung sozialer und politischer Themen gefeiert.

Auszeichnungen und Anerkennung

Nagisa Ōshima hat im Laufe ihrer Karriere zahlreiche Preise für ihre Filme gewonnen. Er wurde mehrfach für die Goldene Palme nominiert und gewann 1978 in Cannes den Preis der Jury für „The Empire of Passion“. Außerdem erhielt er in Venedig den Internationalen Kritikerpreis für „Die Hängende“.

Ōshima ist auch dafür bekannt, viele Talente im japanischen Kino zu entdecken, wie zum Beispiel Takeshi Kitano, der unter seiner Anleitung seine Schauspielkarriere begann.

Vermächtnis

Nagisa Ōshimas Karriere hat das japanische und internationale Kino geprägt und sein Vermächtnis beeinflusst weiterhin zeitgenössische Regisseure. Sein provokativer und kompromissloser Regiestil wurde für seine Ehrlichkeit und seinen Mut gelobt, und seine Fähigkeit, mit Tabuthemen umzugehen, eröffnete dem japanischen Kino neue Horizonte.

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